Sie steht für Weiblichkeit, ist manchmal etwas verspielt und irgendwie auch taff. Was heute ein sehr typisches Kleidungsstück für Frauen und Mädchen ist, wurde einst tatsächlich ausschließlich von Männern getragen. Das Wort Bluse hat seine Wurzeln im französischen blouse und steht übersetzt für ‚Fuhrmannskittel‘ oder ‚Staubmantel‘. Die früheste Erwähnung wird häufig mit dem blauen Stoffüberzug aus der  Kreuzfahrerzeit in einen Zusammenhang gebracht. Das christliche Jerusalem und die übrigen Kreuzfahrerstaaten gingen nach und nach unter, doch die Bluse stand erst am Beginn ihres Siegeszuges.

Die Eroberung von einem Stück Männerwelt

Über Jahrhunderte blieb sie eine klassisch-männliche Berufsbekleidung.  Damals wurde die Bluse vorwiegend von Bauern, Soldaten und Matrosen als bequemes Oberteil geschätzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde sie ein beliebtes Kleidungsstück ‚pour femme‘. In den folgenden Jahrzehnten wurden Blusen von der Damenwelt vorwiegend zu Röcken getragen. Eine Kombination, welche als eine modische Alternative zu den bis dahin gängigen Kleidern galt. Bei der Herstellung wurde damals luxuriös anmutende Seide oder ein leichter Wollstoff als preiswerte Alternative verwendet.

Über die Variabilität von Stoff

Mitte des 20. Jahrhunderts nahm die Vielfalt der Schnittmuster für Damenblusen deutlich zu. Besonders beliebt war die Schlupfbluse, welche in der Nachkriegszeit als festliches Oberteil Trends setzte. Einen Boom erlebte das Kleidungsstück in den 1970er Jahren. Frauen und Mädchen konnten in diesen Jahren zwischen vielen verschiedenen Kragenformen und Schnittweiten wählen. Wenige Jahre später waren Bund- und Stehkragen, sowie die für die 80er Jahre typischen Schulterpolster besonders beliebte Details an Damenblusen.

Als die Bluse erwachsen wurde

In den 1990er Jahren stellte sich nach und nach eine Veränderung ein. Bis dahin ein Bestandteil der klassischen Sonntagsgarderobe, wandelte sich die Bluse nun zum unverzichtbaren Teil des weiblichen Businesslooks. Heute wird sie je nach Farben und Schnittmuster sowohl  für das Büro, aber auch als bequemes Oberteil für die Freizeit getragen.
Durch ihren Wandel vom praktischen Männeroberteil zur modischen Frauenbekleidung erhielt die Bluse eine starke Symbolkraft. Sie ist zum einen sehr feminin und steht zugleich auch für Emanzipation. Praktisch für alle Frauen, die wissen wo es lang geht und irgendwie auch ein wenig Mädchen bleiben möchten.

Was wird der nächste Trend bei Damenblusen? Schreibt eure Ideen einfach in das Kommentarfeld.